Mouneer Al Shaarani: calligraphic rhythms

22. MÄRZ - 07. Juli 2018

Eröffnung: 21. März 2018, ab 19 Uhr | BOX Freiraum

Begrüßung: Carolina Mojto, Direktorin Box Freiraum | Prof. Dr. Stefan Weber, Direktor Museum für Islamische Kunst | Einführung: Mouneer Al Shaarani

In Kooperation mit den Freunden des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum präsentiert der BOX Freiraum einen der angesehensten Künstler des Nahen Ostens, den syrischen Künstler, Kalligraphen und Grafiker Mouneer Al Shaarani.

In der ersten Einzelausstellung in Deutschland stellt der Künstler das umfassende Spektrum seiner Arbeit vor und führt in Vorträgen und Workshops in sein Werk ein. Er behandelt die großen Fragen des Menschseins:

„Ich habe in meinen Kalligraphien viele Sinnsprüche verwendet, die sich auf die Freiheit, den Menschen an sich und die Kämpfe beziehen, die man im Leben ausfechten muss.“ —Zt. FANN Magazin, 2018

Al Shaarani entwickelt die alten arabischen Traditionen der Kalligraphie weiter und setzt sie in einen zeitgenössischen Kontext. Seine kalligraphischen Werke erheben sich aus traditionellen Sprichwörtern und moderner Dichtung, aus Philosophie, Prosa und heiligen Büchern. Basis für die Arbeiten sind unterschiedliche arabische kalligraphische Stile wie Kufi, Diwani und Riq'ah sowie persische Stile wie Thuluth. 

Mouneer Al Shaarani setzt die alten arabischen Traditionen der Kalligraphie in einen zeitgenössischen Kontext. Seine kalligraphischen Werke erheben sich aus Textquellen alter und moderner Dichtung aus Philosophie, Prosa aber auch Sufi-Lehren, heiligen Büchern sowie traditionellen Sprichwörtern. Basis für die Arbeiten sind unterschiedliche kalligrafische Stile wie Diwani, Kufi, Thuluth Riq'ah und Persisch.

„Es war mir schon immer wichtig, die Aufmerksamkeit auf zwei Dinge zu lenken: Erstens hat die arabische Kalligraphie nichts mit Religion zu tun. Sie ist das Ergebnis einer Zivilisation und nicht einer Religion. Die Religion profitierte von der Kalligrafie und nicht umgekehrt. Die Entwicklung der arabischen Schrift wurde nicht von der Religion angestoßen, sondern vom Staat der Umayyaden. Zweitens ist die Kalligraphie eine Kunst. Sie kennt weder Endgültigkeit noch Höhepunkt. Die arabische Schrift hat für mich keinen „heiligen“ Status – ich will genau diesen Käfig aufbrechen, der in der Zeit der Osmanen um die Schrift herum errichtet wurde.“ — Zt. Fann Magazin, 2018

Der für den Künstler spezifische Schriftfluss und seine Kompositionen haben der arabischen Kalligraphie eine neue Dimension gegeben. Die Bewegungen und Wiederholungen in seinen Kalligraphien sind rhythmisch. Form und Bedeutung bilden eine harmonische Einheit.

Bereits 2015 waren Werke von und über Al Shaarani im BOX Freiraum in der Ausstellung “My voice rings out for Syria“ zu sehen. 

aber Al Azmeh, “The Resurrection” Series, 2011

aber Al Azmeh, “The Resurrection” Series, 2011

Mouneer Al Shaarani, calligraphy on Baath newspaper

Translation:No to Baath / Yes to democracy / No to the state’s terror regime / Yes to revolution / Yes to freedom / Yes to national unity / No to international interventions / Yes to building the future”


VERANSTALTUNGSPROGRAMM

Ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung ist das Rahmenprogramm im BOX Freiraum und im Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum. 

 

Mouneer Al Shaarani – Einführung in das arabische Alphabet und in die Kalligraphie

Eintägiger Workshop: Die Teilnehmer lernen ihre Namen auf Arabisch zu schreiben und der Künstler wird ihre Namen kalligraphisch interpretieren.

23. März 2018, 14-18 Uhr | BOX Freiraum (Eintritt frei) | 24. März 2018, 14-18 Uhr | BOX Freiraum (Eintritt frei)

Anmeldung unter einladung@box-freiraum.berlin | Teilnehmerzahl begrenzt auf 15 Personen

 

Mouneer Al Shaarani – Über die Geschichte der arabischen Kalligraphie und seine Arbeit

Künstlergespräch: Der Künstler wird die Namen der Teilnehmenden schreiben.

27. März 2018, 16-18 Uhr | Mschattasaal im Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum

Öffentliche Veranstaltung (Museumseintritt)

 

Matchmaking Workshop – Lateinische und Arabische Typographie

Zweitägiger Workshop mit Mouneer Al Shaarani, Luc(as) de Groot (Lucas Fonts), Ben Wittner und Sascha Thoma (Eps51) – Für Studierende und Gestalter im Grafikbereich

31. März und 01. April 2018 | Teilnehmerzahl begrenzt auf 15 Personen

 

West östlicher Poesieabend

16. Mai 2018, 19 Uhr | BOX Freiraum

Der Box Freiraum lädt zu einem west-östlichen Poesieabend. Gustav Seibt eröffnet mit Johann Wolfgang von Goethes "Hegire" aus der Gedichtsammlung "West-östlichen Divan". Mustafa Al Slaiman stellt Texte mit in Berlin lebenden Dichtern wie Kea Ali Deeb, Ayham Majid Agha, Kahel Kashmir und Michael Krasnov vor. Joachim Sartorius gibt einen Einblick in Stefan Weidners Anthologie “Die Farbe der Ferne” (Nizar Qabbani, Adonis and Mohammad Al-Maghut). Ein Abend auf arabisch und deutsch mit einer Begrüßung von Carolina Mojto und Musik von Ashraf Kateb.

Ab 20:30 Uhr Zeit für Gespräche und Getränke
Anmeldung unter einladung@box-freiraum.berlin

 

Prof. Dr. Stefan Weber – Einführung in die Kalligraphie in der islamisch geprägten Welt

Vortrag: 30. Mai 2018, 19 Uhr | BOX Freiraum (Eintritt frei)

Anmeldung unter einladung@box-freiraum.berlin

 

Führungen durch die Ausstellung Calligraphic Rhythms mit dem Ko-Kurator Khaled Kurbeh

auf Deutsch oder Englisch | BOX Freiraum (Eintritt frei)

jeden Samstag 16 Uhr

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Sofern eine Anmeldung erforderlich an: einladung@box-freiraum.berlin oder hier:

 

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Mouneer Al Shaarani, geb. 1952 in Syrien, lebt in Damaskus

Mouneer Al Shaarani ist ein international anerkannter syrischer Künstler, Kalligraph, Buchdesigner und Autor, der mehrere arabische Schriften entwickelt hat. Er begann bereits mit 10 Jahren mit der Kalligraphie und studierte bei einem der berühmtesten syrischen Kalligraphen, Badawi Al Dirani. Er arbeitet seit 1967 als Kalligraph und hat sich als Designer von Covers und Logos einen Namen gemacht. Der Gelehrte und innovative Neuerer hat viele Artikel und Lehrhefte über Kalligraphie, arabische und islamische Kunst verfasst. Er war Berater der International Arab Encyclopedia.

1979 musste er ins Exil gehen. Seit vielen Jahren lebt er wieder in seiner Heimatstadt Damaskus. 2015 sagte er in einem Interview für The National „The situation is very bad, but it is my country, I feel at this time, I must not leave it. Before I was living outside, but now I feel I must stay, live and work in order to inspire.“

Sein Werk war in zahlreichen internationalen Ausstellungen und Museen zu sehen, u.a. im Cultural House, Abu Dhabi (1994); Shawqi Museum, Kairo (1998); Museum Rietberg, Zürich (1998); Sharjah Art Museum, Sharjah (2001); Centre International de la Poesie, Marseille (2006); British Museum, London (2006); Gezira Art Center, Kairo (2006); Casa Arabe, Madrid (2011); Tabari Artspace, Dubai (2013, 2015); BOX Freiraum, Berlin (2015) und Mils Gallery, Sydney (2016).